Kleine Zwischenfeier am HTK: 9,8 Mio. Euro werden in die Zukunft der Holzausbildung investiert

Das Holztechnikum Kuchl (HTL, Fachschule, Internat, Werkmeisterschule) bietet eine in Europa einzigartige Kombination aus Holz/Technik, Wirtschaft und Sprachen (Englisch, Italienisch, Russisch). Österreichs Holzindustrie sichert die Qualität in der Ausbildung, indem sie den Schulneubau mitfinanziert. Im Juli 2015 erfolgte der Baubeginn. Die erste Bauphase (Neubau aus Brettsperrholz) konnte im September 2016 abgeschlossen werden. Die Schülerinnen und Schüler haben zeitgerecht zu Schulbeginn die neuen Unterrichtsräume bezogen. Die zweite Bauphase (Generalsanierung des Osttraktes in Holz) soll im Frühjahr 2017 beendet werden. Das neue Schulgebäude wird den heutigen Anforderungen eines modernen Unterrichts gerecht. Derzeit laufen die Bauarbeiten für den Schulneubau auf Hochtouren“, berichtet HTK-Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt (FH) Hans Rechner. „Mit dem Neubau können wir unserem Ruf als ausgezeichnete Ausbildungsstätte gerecht werden. Die gesamte Holzindustrie steht hinter dem Projekt und finanziert es mit“, freut sich Wolfgang Hutter.
Überregionales Kompetenzzentrum

„Kuchl hat sich mit rund 30 holzverarbeitenden Betrieben, der Fachhochschule, Einrichtungsberaterschule, HTL, Fachschule und Landesberufsschule sowie proHolz und dem Holzcluster als überregionales Kompetenzzentrum im Bereich Holz etabliert. Die Investition in den Neubau des Holztechnikums Kuchl ist auch eine Investition in und für das Land Salzburg. Für die erste Etappe des Holzbaus haben sich in sämtlichen Gewerken Salzburger Firmen durchgesetzt. Dadurch trägt dieses Projekt auch zur Belebung der Salzburger Wirtschaft bei“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer, bei einem Besuch am Holztechnikum Kuchl anlässlich der Fertigstellung des ersten Bauteils.htk-lh-schere1htk-lh-ankunft

Zwei Bauetappen für reibungslosen Schulbetrieb
Das Bauvorhaben konzentrierte sich vorerst auf den Nordtrakt des L-förmigen Gebäudes, um den laufenden Schulbetrieb weiterführen zu können. „Holz gewinnt als Baumaterial stetig an Bedeutung und nicht zuletzt haben auch der Klimaschutz und die Ressourcenschonung im Bauwesen ein Umdenken hervorgerufen. Gleichzeitig machen heute technische Entwicklungen sowie computergestützte Fertigungsmethoden, ein hoher Vorfertigungsgrad und kurze Errichtungszeiten den Holzbau sehr attraktiv“, berichtet Architekt Tom Lechner. „Beim Brand- und Lärmschutz wurden Verbesserungen bewirkt. Zudem ist Holz anderen Materialien in energetischer und ökologischer Hinsicht überlegen“, begründet HTK-Präsident Wolfgang Hutter die Wahl des Baumaterials.
Herausragendes Merkmal des Neubaus am Holztechnikum Kuchl ist der moderne Holzwerkstoff „Brettsperrholz“. Kreuzweise verleimte Bretter bilden die massive Tragstruktur der Wände und Decken. Hochgedämmt wird das Gebäude energieeffizient errichtet werden.
„Das Konzept für die neue Schule beinhaltet neben freien Bewegungsräumen, Gruppenarbeits- und Aufenthaltsräumen auch Platz für offene Unterrichtsformen für mehrere Klassen“, erklärt HTK-Direktor DI Hans Blinzer. Diese Klassen werden in einem räumlichen Verbund (Cluster) zusammengefasst. Die räumliche Infrastruktur soll einen möglichst flexiblen Wechsel zwischen verschiedenen Lernformen, wie Einzelarbeit, Gruppenarbeit oder auch Frontalunterricht ermöglichen. „Cluster“ bedeutet, dass drei Klassen und ein Gruppenraum zu einem räumlichen Verbund zusammengefasst werden, wodurch die klassenübergreifenden Kooperationen gestärkt und überschaubare Einheiten geschaffen werden. Das Herzstück jedes Clusters ist der sogenannte Marktplatz bzw. die Gruppenzone. Er dient als Aufenthaltsbereich in den Pausen sowie Arbeitsbereich für Individualphasen von einzelnen Schülern während des Unterrichts.htk-aussen-eingang htk-klasse htk-lehrer2

Niedrigstenergiestandard
In den Unterrichtsräumen wurden die Brettsperrholzwände und -decken sichtbar ausgeführt. Akustikpaneele im Bereich der Decken und mit Loden bespannte Pinnwände an den Wänden sorgen für eine optimale Raumakustik. Der überwiegende Teil der Einrichtung wurde in den Werkstätten von den Schülerinnen und Schülern produziert. Im gesamten Schulgebäude wurde massiver Eichenparkettboden verlegt. Die installierte Fußbodenheizung kann in den warmen Monaten gegebenenfalls auch als Kühlung verwendet werden. Dafür wurde eine Grundwasserwärmepumpe installiert. Die erforderlichen Brandschutzklassifikationen maßgeblicher tragender Bauteile wurden durch entsprechende Überdimensionierung sowie teilweise vollflächigen Brandschutzverkleidungen erreicht. Als Fassade wurde eine einerseits geschlossene, hinterlüftete Holzfassade sowie eine offene hinterlüftete Lamellenfassade aus Holz errichtet. Die großzügigen Glasfassaden der Klassen- und Büroräumlichkeiten wurden größtenteils mittels absturzsicherer Fixverglasung hergestellt. In den Klassenräumen gibt es zusätzlich Lüftungsflügel. Der Luftaustausch in den Clustern erfolgt mittels kontrollierter Lüftung. Die Lüftungsanlage wurde mit einem Wärmetauscher versehen, damit eine optimale Nutzung der Abwärme erreicht wird. Mit einem Heizwärmebedarf von 24 kWh/m²a erreicht der Schulneubau somit Niedrigstenergiestandard. Das Stiegenhaus ist mit freitragenden Holzmassivtrittstufen ausgeführt und man errichtete ein offenes Konzept mit Brandschutzschiebetüren, welche nur im Brandfall schließen. Professionelle Gewerke, Lehrer, Internatspädagogen und Mitarbeiter haben bei den Endmontagearbeiten zusammengeholfen, um einen reibungslosen Schulstart zu gewährleisten. Gemeinschaftlich wurde dann auch gesiedelt.htk-klasse1 htk-klasse3 htk-klasse5 htk-klasse6 htk-lehrer1 htk-lehrer3 htk-lehrerbuero htk-lh-praesidenten htk-lh-schueler