HTK-Schüler sicherten sich Tickets zum Finale des Jugend Innovativ Wettbewerbes

17 interessante und innovative Schüler-Projekte aus Westösterreich (Tirol, Vorarlberg, Salzburg) wurden am 20. April am Holztechnikum Kuchl anlässlich des Jugend Innovativ-Halbfinales präsentiert. 10 Teams haben es ins Finale geschafft, darunter auch die beiden Projektgruppen des Holztechnikums Kuchl (HTK). Wir gratulieren! Insgesamt gab es österreichweit 463 Einreichungen, die Leistungen aller Halbfinalisten waren also herausragend. Vom 31. Mai bis 2. Juni findet der 30. Schulwettbewerb Jugend-Innovativ in Wien statt. Pro Kategorie haben die jeweils besten fünf Projekt-Teams die Chance, Geldpreise im Gesamtwert von rund EUR 33.000,– sowie Reisepreise zu internationalen Wettbewerben, Seminaren und Messen zu gewinnen. Die Verleihung der 1. Preise und der Reisepreise wird durch Frau Bundesministerin Dr.in Sonja Hammerschmid und Herrn Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner vorgenommen.
Quellen und Schwinden von Holz vorhersagen

Kann man die Dimensionsänderung von Holz nur durch Messung der relativen Luftfeuchtigkeit abschätzen? Dieser Herausforderung stellten sich die beiden Schüler Julian Goßen und Adrian Schrenk mit ihrer Diplomarbeit und entwickelten „Das differentielle klimatische Schwindmaß von Holz“. Normalerweise verwendet man das differentielle Schwindmaß zur Berechnung der Dimensionsänderung von Holz in Abhängigkeit von der Holzfeuchteänderung. Da dieses Maß einige Nachteile hat, wollten unsere Schüler eine präzisere Formel entwickeln. Damit kann man nun vom Umgebungsklima, beziehungsweise der relativen Luftfeuchte auf die Dimensionsänderung schließen. Es kann für die untersuchten Holzarten Fichte, Eiche und Buche sowie für Holz allgemein verwendet werden. „Wir können nun präzisere Aussagen zur Dimensionsänderung von Holz treffen. Diese Arbeit der Schüler ist vor allem für die Fußbodenindustrie von Bedeutung“, erläutert Projektbetreuer DI Markus Rettenbacher. „Das Messen der Luftfeuchtigkeit und unsere Formel reichen aus, um schnell einfach und unkompliziert Voraussagen zu machen“, berichten die Schüler. Weiters ist geplant eine App zu entwickeln, wo der Verleger lediglich Holzart, Luftfeuchtigkeit und Dimension eingeben muss. Damit wird die Berechnung gestartet und der Verleger weiß beispielsweise, wieviel Abstand zwischen Wand und Fußbodenbelag vorgesehen werden muss.

Einen Erfolg können die Schüler bereits jetzt verbuchen, sie wurden aus 50 Teams ausgewählt und haben vom AWS, der auch den Jugend Innovativ Wettbewerb veranstaltet, ein Schutzrechtscoaching erhalten. Mit diesem Coaching wurde ausgelotet, ob es möglich ist, diese Arbeit europaweit durch Patente schützen zu lassen.

  Umweltfreundlicher Klebstoff

„Lignin trifft auf Mikrowellentechnologie – Ein Abfallprodukt der Papierindustrie wird zu Klebstoff“, dieses Thema bearbeiteten die HTK-Schüler Matthäus Hermann und Stefan Pichler. Lignin ist ein natürlicher Stoff, der in Bäumen und anderen Pflanzen vorkommt und dessen Hauptaufgabe die Stabilisierung der Pflanze ist. In der Papier- und Zellstoffindustrie fällt dieses „braune Gold“ als Nebenprodukt in Form einer Ablauge an und wird zu hohem Anteil nur thermisch verwertet. Die Ligninablauge wird in dieser Diplomarbeit als Klebstoff wiederverwendet und somit sinnvoll, als potenzielle Alternative zu synthetischen Klebstoffen, in Betracht gezogen. Die Verklebung von Fichte mit unveränderter Ablauge unter Verwendung verschiedenster Parameter ist prinzipiell möglich. „Wenn wir das Verfahren verbessern ist es sicher möglich, die aktuell erreichten Klebefestigkeiten zu steigern“, berichten die Projektbetreuer Dr. Alexander Petutschnigg und Dr. Karl Entacher, die sehr stolz auf die Ergebnisse ihrer Schüler sind. Dieses Projekt wurde in Kooperation mit der FH-Salzburg am Standort Kuchl realisiert.