Koasalauf 2016

Nach meinem ersten großen Langdistanzrennen beim Salzburg Marathon im Mai des Vorjahres, habe ich im Herbst nach einer weiteren sportlichen Herausforderung gesucht und bin schnell fündig geworden. Ich wollte wie im Frühjahr einen Marathon laufen, nur diesmal nicht auf Asphalt sondern auf Schnee und mit Schiern.
Ich fing wieder an, mich mehr oder weniger streng an einen Trainingsplan zu halten. Dabei erhielt ich wieder eine perfekte Unterstützung von Markus Palfinger, der immer ein offenes Ohr für diese Projekte hat und mir mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Motivation war für mich kein großes Problem, ich musste eher darauf achten, es nicht zu übertreiben. Da der Schnee in diesem Winter lange auf sich warten ließ, konnte ich hauptsächlich mit Schirollern und Laufen bzw. Schwimmen die nötige Ausdauer aufbauen. Als es Mitte Dezember dann zumindest vereinzelt kalt genug war um Schnee zu produzieren, bin ich mehr und mehr auf Schneetraining umgestiegen.

Im Jänner wurde der schulische Alltag noch einmal ziemlich stressig, und die Motivation nach 20 Uhr noch die Schi anzuschnallen war nicht gerade hoch. Zum Ende des Semesters wurde es dann wieder leichter, und der Lauf rückte immer näher.

Der Koasalauf in St. Johann in Tirol ist der größte Schimarathon in Österreich. Jährlich starten bei verschiedenen Streckenlängen bis zu 2000 begeisterte Sportler. Der Schneemangel im ganzen Land war auch dort zu spüren. Wenige Tage vor dem Rennen wurde die ursprüngliche Streckenlänge von 50 km auf 46 gekürzt, weil es trotz Kunstschnee nicht möglich war, die Originalstrecke in einen entsprechenden Zustand zu bringen.

Am 14. Februar war es so weit. Ich stand um 10:00 mit ca. 600 anderen Startern im Startgelände am Sportplatz in St. Johann. Die Strecke kannte ich bis dahin nur vom Streckenplan und hatte wenig Ahnung, wie es wirklich wird. Das hat mir einige Sorgen bereitet. Diese stellten sich jedoch schnell als unbegründet heraus. Die Loipe war in einem perfekten Zustand und sehr schnell. Ich konnte von Beginn an ein gutes Tempo gehen und sukzessive Plätze gut machen. Nach der Hälfe des Rennens bin ich auf eine Gruppe gestoßen, die sich untereinander einig war und mit konstant hohem Tempo gelaufen ist. Damit war es mir möglich mit einer Zeit von 2:23:26 auf dem 134. Platz zu finishen. In der Klasse
M-allgemein war ich mit einigen Jahren Abstand der jüngste Läufer und erreichte den 17. Rang.

Meine Faszination für Langdistanzbewerbe ist schwer zu beschreiben. Ich glaube, der Ansporn liegt im Bedürfnis meine physischen und psychischen Grenzen auszuloten und ein Stückchen zu erweitern. Daraus gewinne ich auch meine Motivation für wochenlanges Training: Durch jeden Kilometer mehr in den Beinen einen Schritt näher ans Ziel zu kommen.

Johannes Hasenöhrl, 4AH

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