Spatenstich für Österreichs höchstes Internat aus Holz

Mit dem Spatenstich durch Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Bildungsdirektor Rudolf Mair
dem Präsidenten des Schulvereins, KR Wolfgang Hutter, und weiteren Ehrengästen wurde am Freitag, 24. Februar, in Kuchl der Baubeginn
für den Neubau des Internats der renommierten Bildungseinrichtung offiziell gefeiert.

„Bereits Ende Dezember konnten wir mit den Abbrucharbeiten des alten Internats beginnen und sind
zuversichtlich, dass mit Schulbeginn im September das neue Internat plangemäß bezugsfertig sein
wird“, sagte der Geschäftsführer des Holztechnikums Kuchl (HTK), Hans Rechner.

„Die moderne und zukunftsweisende Art des Neubaus sowie das dahinterstehende
Einrichtungskonzept bestätigen einmal mehr die außergewöhnliche Stellung Kuchls als
überregionales Kompetenzzentrum im Bereich Holz. Die Schülerinnen und Schüler des
Holztechnikums, die Fachkräfte von morgen, werden einen optimalen Ort zum Lernen und Leben
vorfinden“, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Vorzeigeprojekt für modernen Holzbau
Das neue Internatsgebäude wird den zeitgemäßen Anforderungen des modernen Wohnens gerecht
und wird ein Vorzeigeprojekt für den modernen Holzbau in Österreich sein: „Mit diesem
architektonisch anspruchsvollen Ansatz setzen wir im Internatsbau neue Maßstäbe. Wir bieten
unseren Schülerinnen und Schülern einen hervorragenden Raum zum Lernen und Leben. Natürlich
nutzen wir für den Neubau vorwiegend unseren klimafreundlichen Werkstoff Holz. Die gesamte
Holzindustrie steht hinter dem Projekt und finanziert es mit“, freuten sich die Präsidenten des
Holztechnikums Kuchl, Wolfgang Hutter, Renatus Capek und Christian Rettenegger.

„Mit der Modularbauweise und den dadurch hohen Vorfertigungsgrad ist eine sehr kurze Bauzeit
möglich. Unser Projekt trägt auch zur Flächenbegrünung bei, denn der Neubau wird weniger Fläche
in Anspruch nehmen und wir können sogar bisher bebaute Fläche renaturieren“, erläuterte HTK-
Geschäftsführer Rechner die ökologischen Vorteile des Bauvorhabens.

Das Internats-Gebäude wird als einzigartiger 7-geschoßiger Bau mit kleinen Wohneinheiten errichtet.
Dabei wird ein 6-geschoßiger Holzkörper auf einem Sockel aus Sichtbeton entstehen. Kuchl wird
damit das höchste Internatsgebäude aus Holz in Österreich, vielleicht sogar in Europa, beheimaten.

Aufwertung für den Wissenscampus Kuchl
Der Wissenscampus Kuchl erhält durch den Internatsneubau ein neues, aufgewertetes
Erscheinungsbild im Ort. Die Linde vor dem Altbau bleibt erhalten und eine neue Baumreihe soll den
Vorplatz Richtung Parkplatz abschließen. „Der lebendige Baum am Platz als Markenzeichen macht
die Jahreszeiten erlebbar. Die Klarheit und Form des Internatsbaues harmoniert durch die
ansprechende Form ausgezeichnet mit dem übrigen Bestand“, erläuterte Architekt Simon Speigner.

Der nach Südwesten offene Vorplatz soll durch eine der Kantine vorgelagerte Terrasse zusätzlich
aufgewertet werden. Kleine Lufträume als visuelle Verbindung zwischen den Geschoßen steigern
zusätzlich die Attraktivität des Gesamtbildes.
Im Erdgeschoß befinden sich die Funktionsräume wie Fitnessraum, Spieleraum und
Aufenthaltsraum. In den darüberliegenden sechs Obergeschoßen sollen die Internatszimmer in Form
von Doppel- bzw. Dreibettzimmern organisiert werden.

Durch die Aufteilung der Begegnungsbereiche auf sechs Geschosse ist eine individuellere Betreuung und größere Vielfalt an
Treffpunkten für die Schülerinnen und Schüler gegeben. Die Anordnung der Module ermöglicht
Belichtungsmöglichkeiten nach allen Himmelsrichtungen und die aufgeweitete Mittelganszone
beinhaltet die Lifte und je nach Bedarf Raumzonierungen für die individuelle Förderung von
Interessen, Talenten und Fähigkeiten. Eine Verbindungsbrücke in den beiden Obergeschoßen zum
bestehenden Quertrakt lässt den Baukörper an den Bestand andocken. Mit dieser Lösung kann die
versiegelte Fläche verringert werden.

Neues Wahrzeichen der Holzgemeinde Kuchl
Ein neues, richtungsweisendes Wahrzeichen aus Holz ist in der Holzgemeinde Kuchl als
Siegerprojekt eines Architekturwettbewerbs am Holztechnikum Kuchl hervorgegangen: Anstelle des
bisherigen „Stammhauses“ aus den 1950er Jahren wird ein modernes Internatsgebäude aus Holz
entstehen. Bürgermeister Thomas Freylinger freute sich über die breite Zustimmung in der
Gemeinde: „Hier entsteht ein innovatives Projekt in umweltfreundlicher Bauweise, das einen
sparsamen Bodenverbrauch gewährleistet. Gleichzeitig wird geprüft, wo versiegelte Flächen im
Umfeld wieder begrünt werden können.“

Leitlinien des Projektes:

• Vorzeigeprojekt und Wahrzeichen in der Holzgemeinde Kuchl
• Holzbaukompetenz am Wissencampus Kuchl
• Vorplatz und Haupteingang mit Öffnung zum Ort Kuchl
• Barrierefreie Erschließung des Bestandes
• Schonender Umgang mit Baumbestand und ökologischer Gestaltung des Vorplatzes
• Ökonomische Baukonstruktion mit sehr hoher gestalterischer Qualität
• Attraktive Wohnbereiche für die Jugendlichen

FAKTEN ZUM BAU

Bauherr: Holztechnikum Kuchl
Architekt: SPS Architekten ZT Gmbh
Baumanagement: SABAG GmbH
Bruttogeschossfläche: 2932 m2
Holzeinsatz: 1750 m3
Abmessungen: 17,4 breit x 26,8 tief x 23,8 hoch
Errichtungskosten: 12,5 Mio. Euro
Finanzierung: Eigenmittel und Fachverband und Fachgruppen der Holzindustrie
Österreichs, Land Salzburg, Bundesministerium für Bildung und
Frauen

SN-Artikel

Visualisierung des Internats-Neubaus

Beim Spatenstich vor dem HTK (von links): Anton Posch (Heinrich Bau), Christian Egger (Heinrich Bau), Josef Essl (Schulleiter HTK), Hans Rechner (Geschäftsführer HTK), Wolfgang Hutter (Präsident HTK), Wilfried Haslauer (Landeshauptmann), Carmen Kiefer (Vize-Bürgermeisterin Kuchl), Rudolf Maier (Bildungsdirektion Salzburg), Rudolf Rosenstatter (Pro Holz), Markus Palfinger (Internatsleiter HTK), Simon Speigner (SPS Architekten), Johannes Wiesinger (SABAG)