Tennengauer Schulen gewinnen Jugend Innovativ Bundesfinale

Schüler/innen der HAK Hallein und des Holztechnikums Kuchl beweisen Innovationsgeist beim 30. Bundesfinale von Jugend Innovativ und holen sensationelle Siege in den Tennengau
„Und der Bundessieg geht an … !“ war wohl der begehrteste Satz beim 30. Jungend Innovativ Bundesfinale in Wien. Doch bevor die drei Teams aus dem Tennengau über ihre Erfolge jubeln konnten, galt es zunächst drei Tage lang die Jury mit Innovationsgeist, Originalität, Nachhaltigkeit und Marktreife der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen. „Es ist spannend, welch Innovationsfreude die Jugendlichen von heute haben und mit welch hohem Durchhaltevermögen sie lösungsorientierte Konzepte für die Zukunft umsetzen“, zeigte sich die Jury von den diesjährigen Einreichungen beeindruckt.

Die erfolgreichen Sieger aus dem Tennengau


Matthäus Hermann, Stefan Pichler (HTK Kuchl/2. Platz „Sustainability“) , Sascha Hellweger, Lisa Treml, Elke Austerhuber (HAK Hallein/Bundessieger „Young Entrpreneurs“), Julian Goßen, Adrian Schrenk (HTK Kuchl/2. Platz „Science-Bionik“) freuen sich über die Erfolge
Nicht am Bild: Magdalena Weingrill, Eric Mitterlechner (HAK Hallein)

Auch wenn die knapp 500 verschiedenen Projekte die Jury begeisterten, konnten schlussendlich die drei Projektgruppen aus dem Tennengau im Finale in Wien überzeugen und den begehrten Titel des Bundessiegers nach Hallein holen.

2 x Silber für das Holztechnikum Kuchl

Am Holztechnikum Kuchl gibt es große Freude über die beiden Vizebundestitel, die im Jugend Innovativ Finale erreicht wurden.

In der Kategorie „Science-Bionik“ überzeugten Julian Goßen und Adrian Schrenk die fachkundige Jury mit einer neuen Formel zum Thema „Das differentielle Schwindmaß“. „Durch diese Formel können zukünftig Dimensionsveränderungen von Holz, die beispielsweise durch Luftfeuchtigkeit oder Nässe verursacht werden, genauer vorhergesagt werden. Dadurch können zum Beispiel Fußböden einfacher verlegt werden“, erklären die beiden Schüler.


Ebenso über eine Silbermedaille dürfen sich Matthäus Hermann und Stefan Pichler in der Kategorie „Sustainability“ (Nachhaltigkeit) freuen. Die beiden Maturanten entwickelten in Kooperation mit der FH Salzburg am Standort Kuchl einen neuen Klebestoff aus Lignin, einem Abfallprodukt aus der Papierindustrie. „Wurden früher synthetische Klebestoffe verwendet, so nutzen wir ausschließlich Lingin, einen natürlichen Stoff, der in Bäumen und anderen Pflanzen vorkommt.“

 

„Es freut uns, dass unsere Maturanten die hochkarätige Fachjury mit ihren Innovationen überzeugen konnte. Durch die Einladung zur Sustainable World Projekt Olympiad nach Texas (USA) sowie zur Erfindermesse nach Nürnberg können beide Projektgruppen ein weiteres Mal ihre Ideen vor einem Fachpublikum präsentieren und sich mit Experten austauschen“, erklärt abschließend Karl Entacher, Betreuer der HTK-Teams.

 

Bundessieger stammt aus der HAK Hallein

Das regionale Bewusstsein und die historischen Wurzeln der eigenen Region für eine neue moderne Geschäftsidee der Zukunft zu verbinden, das ist das Ziel von Lisa Treml, Magdalena Weingrill, Eric Mitterlechner und Sascha Hellweger, der Projektgruppe „Salzwerk“ der HAK Hallein. „Mit unseren neuen, kreativen Salzmischungen wie z. B. Tomaten-Limetten-Salz, Afrikasalz, Beerensalz, Tennengauer Salz, etc. haben wir neue Salzmischungen „komponiert“, um ein nachhaltiges „Halleiner Salzerlebnis“ zu schaffen“, beschreiben die Jungunternehmer ihre Idee. Neben den kreativen Salzmischungen überzeugte die Fachjury vor allem das ausgereifte Businesskonzept, das enorme Marktpotential sowie das Engagement mit der die vier Schüler der HAK Hallein ihr Business außerhalb der Schule betreiben.

„Gerade solche Projekte sind es, die es unseren Schülern ermöglichen bereits frühzeitig Erfahrungen im Unternehmeralltag zu sammeln. Schon in der Vergangenheit wurde das Team von Salzwerk bereits mehrfach für ihre Geschäftsidee im In- und Ausland ausgezeichnet, doch der Gewinn des Bundessiegers beim 30. Jugend Innovativ Finale ist sensationell! Unternehmergeist und schulisches Wissen kombiniert mit dem kulturellen bzw. wirtschaftlichen Erbe der Region wurden von dem jungen Team von „Salzwerk“ optimal realisiert.“, erläutert stolz die Betreuerin Elke Austerhuber.

Die (inter)nationalen Erfolge der Jungunternehmer hat inzwischen auch schon Lebensmittelhändler aufmerksam werden lassen. Entsprechende Ideen zum (bundesweiten) Vertrieb bzw. zur Vermarktung in Kooperation mit Großhändlern werden aktuell diskutiert, verrät Geschäftsführerin Lisa Treml abschließend.

Gratulation von Hammerschmid (BMB) und Mahrer (BMWFW) zu den Erfolgen der Jungforschern

„Jugend Innovativ fördert den Ideenreichtum und die Kreativität unserer Schüler und legt den Grundstein für ihre weitere Karriere“, erklärte Wissenschaftsminister Harald Mahrer. Die Zusammenarbeit zwischen Schülern und Pädagogen „macht Mut, den eigenen Forschergeist auszuleben und die gesammelten Erfahrungen im besten Fall über die Schule hinaus für den eigenen Karriereweg zu nutzen“, betonte Bildungsministerin Sonja Hammerschmid anlässlich des Jubiläums des von Wissenschafts- und Bildungsministerium finanzierten und von der Austria Wirtschaftsservice (aws) organisierten Wettbewerbs.

Elke Austerhuber / Johanna Kanzian

Fotocredit: Rauchecker für cardamom/Jugend Innovativ