Gute Infrastruktur für Tüftler und Erfinder am Holztechnikum Kuchl – Feierliche Eröffnung der Unternehmerwerkstätte
„SchülerInnen, die kreativ arbeiten möchten und eine Geschäftsidee haben, können seit September in der Unternehmerwerkstätte am Holztechnikum Kuchl aktiv werden“, berichtet Projektverantwortlicher Mag. Dietmar Juriga, MBA. Derzeit arbeiten 46 SchülerInnen aus den 2., 3. und 4. Klassen an 16 unterschiedlichen Projekten. Beispielsweise haben Schüler Pokale für einen Klettercup gefertigt. Eine Schülergruppe hat einen multifunktionellen Handyhalter mit integrierten Lautsprechern gefertigt, Holzkrawatten, Klingenschutz für Messer und eine Drohne mittels 3D-Druck, Kreuze für die Klassen wurden produziert. Eine Gruppe hat eine Löwenkopf-Zielscheibe auf CAD gezeichnet mit der CNC-Anlage gefertigt und dann ausgemalt. Diese ist ca. 1 m2 groß und bereits im Einsatz.
Sascha Smolka und Jakob Schweitzer haben für Liebherr eine Marktstudie gemacht. Sie haben in Wien eine Übersicht über alle Baukräne erstellt und konnten somit den Liebherr-Marktanteil erheben.
Laurin Maier und Philip Bankosegger haben spezielle, widerstandsfähige Bodensteckdosen für das Holztechnikum Kuchl entwickelt und sind als 3D-Consultants erfolgreich tätig.
Lorenz Rieder, Tobias Buchberger und Lukas Eisterlehner haben einen Transformer gebaut, einen Sessel, der auch als Leiter verwendet werden kann. Der Verkauf des ersten Transformers konnte bereits am Tag der Eröffnung fixiert werden.
„Selbständigkeit und Kreativität sind wichtig für die Zukunft. Mit der Unternehmerwerkstätte können wir das fördern“, freuen sich Direktor DI Hans Blinzer und Abteilungsvorstand Mag. Josef Essl, die das Projekt mitinitiiert haben.
Als Key-Note-Speaker anlässlich der Eröffnungsfeier konnte der erfolgreiche Erfinder und HTK-Absolvent DI Wilhelm Margreiter gewonnen werden. Er erzählte vons seinen reichhaltigen Erfahrungen. Direkt am Alm Kanal, Mitten in Grödig, steht das historische Firmengebäude, welches in dritter Generation von DI Wilhelm Margreiter als Tischlerei & Sportgerätebau geführt wird. “1400 km vom nächsten Ozean entfernt haben wir einzigartige Rahmenbedingungen gefunden um unsere WUUX Surfboards – made in Salzburg – in die ganze Welt zu verkaufen“, berichtete Margreiter.
Das Gespür für Sportgeräte, Materialien und Menschen gepaart mit traditioneller Handwerkskunst und Wissen waren die Bausteine um Einzigartiges zu schaffen. Alle WUUX Surfboards werden von Hand geshaped und werden vom Bau des Kerns bis zur fertigen Holzoberfläche, komplett in Grödig gefertigt.
Der Erfinder selbst sprach vom Instagram-Zufall: der weltweit größte Surfboardblog mit 180.000 Followern hat ein Foto gepostet und ab diesem Zeitpunkt waren die WUUX-Boards in der Surf-Community in aller Munde. Die verwendeten Hölzer werden mit dem Kunden immer persönlich ausgesucht, zum Beispiel auch über Videokonferenz. „Das Coole am HTK war, dass wir gelernt haben den Connex zwischen Theorie und Praxis herzustellen. Ihr wisst noch gar nicht, welch geniales Handwerkzeug ihr hier lernt“, erklärte DI Wilhelm Margreiter den anwesenden SchülerInnen. „Meine Leidenschaft ist es Sachen zu entwickeln und nur wenn man Kunden begeistern kann, wird man langfristig erfolgreich. Ich möchte jedem Kunden in die Augen schauen, erklärte er seine Philosophie, ich möchte wissen, wie er tickt. Die Sisterboards (alle Surfboard aus einem Furnierstamm) finden reißenden Absatz. Jedes der Boards ist auf Grund der Holzmaserung zu 100% einzigartig und unverwechselbar. Trotzdem sind manche Boards unverkennbar mit einander verbunden. Sie sind aus demselben Holzstamm gemacht – sie sind also genetisch verwandt – also Schwestern! Diese Verbindung ist dauerhaft und optisch teils sofort erkennbar, teils erst bei genauer Betrachtung offensichtlich. Man kann niemals mehr als 2 bis 5 Schwesternboards der ähnlichen Holzmaserung (vom selben Bund) herstellen. „Ich vernetzte die Käufer dieser Boards via WhatsApp und Instagram“, so der Erfinder. 80% des Verkaufs wird über Instagram lukriert.
DI Wilhelm Margreiter konnte den Schülern einen guten Einblick in das innovative Unternehmertum geben.
